Hitzige Debatte am Podium in Rothenthurm
15. September 2019
Schwyzer Nationalrats- und Ständeratskandidaten von links bis rechts debattierten am Freitag anlässlich eines Wahlpodiums der CVP Rothenthurm und Sattel zu Themen wie Bildung, Gesundheit, Finanzen und Energie. Der Moderator Iwan Rickenbacher bezog die rund 50 Besucherinnen und Besucher von Anfang an mit ein, und leitete das Gespräch mit einer Prise Humor. Aber auch die Kandidatin Karin Schwiter (SP) und die vier Kandidaten Othmar Reichmuth (CVP), Kaspar Michel (FDP), Xaver Schuler (SVP) und Markus Schilter (GLP) äusserten sich kompetent und gewandt zu den kontroversen Themen.
Spannend wurde es etwa, als der kantonale Finanzausgleich zur Sprache kam. Während Karin Schwiter davor warnte, dass die Einheimischen in der Höfe «vor lauter Pelzmänteln bald die Mieten nicht mehr bezahlen können», verteidigte Finanzdirektor Kaspar Michel die Tiefsteuerstrategie mit dem enormen Steuersubstrat, das der Kanton Schwyz aus diesem Bezirk abschöpft.
Beim Umweltschutz geht’s vorwärts
Zu reden gab vor allem auch das Thema Nummer eins im aktuellen Wahlkampf: Klimaschutz. Energiedirektor Othmar Reichmuth zog als ehemaliger Kopf der OAK den Vergleich zum Wald, der früher ebenfalls stark gefährdet war: «Dank dem Waldgesetz können wir den Wald heute sowohl nutzen als auch schützen – das sollten wir auch in der Umweltdebatte anstreben.» Die Revision des Energiegesetzes, die vor einigen Jahren von der Regierung auf Eis gelegt wurde, habe er in seinem Departement wieder aufnehmen können.
Beide Regierungsräte liessen durchblicken, dass es in Sachen Energie und Umweltschutz jetzt auch im Kanton Schwyz vorwärts geht. Auf den Angriff von Karin Schwiter hin, dass die Regierung nicht einmal die Förderbeiträge des Bundes (bei energetischen Liegenschaftssanierungen) entgegennimmt, nickte Reichmuth und wies darauf hin, dass der Bund in Zukunft sogar noch mehr Gelder sprechen wolle – es lohne sich also, dies noch einmal zu überdenken. Die «Geld zurück»-Initiative der Grünliberalen wird dieses Anliegen vors Volk bringen.
Paul Schnüriger, Präsident der CVP Rothenthurm und Veranstalter des Wahlpodiums, zog eine positive Bilanz: «Die Gäste waren sehr interessiert und kamen bei der spannenden Debatte voll auf ihre Kosten.» Der Anlass sei eine gute Gelegenheit gewesen, die für viele Leute abstrakte Politik wieder einmal etwas näher an die Bevölkerung zu bringen.